isdn4k-utils/isdnlog/tools/dest/README.probecc

703 lines
27 KiB
Plaintext

Folgender Text stammt von Tobias Becker, dem ich dafür meinen
herzlichen Dank aussprechen möchte.
Der Text zeigt erstens umfassend, wie die Länder- und Nummernerkennung
in isndlog funktioniert und behebt zweitens einen Bug darin, deshalb
gebe ich ihn hier ungekürzt wieder. -lt
isdnlog: country[-de].dat dest.cdb
==================================
Problem
-------
isdnrate -N <NUMMER>
scheitert wenn <NUMMER> zwar in country-de.dat definiert ist,
dieser Eintrag aber ein top-level Eintrag ist, d. h. über
kein R:-Tag verfügt und <NUMMER> nicht als erstes mit
einem C:-Tag definiert ist.
Beispiel
--------
country.dat:
| N:Marianen (SaipanNord-)
| A:Nördliche Marianen, Marianen, Marianen (Saipan), Saipan, Salpan
| A:Marianen (Nördliche)
| A:Westl. Marianen
| E:Northern Mariana Islands
| C:+1670, +1671
| T:MP
isdnrate erkennt nur den ersten Eintrag:
| isdnrate -N +1670 +1671
| +1670 => +1670 - (MP) - DTAG T-ISDN
| +1671 => - (DE) - DTAG T-ISDN
Ziel
----
Das Problem liesse sich wahrscheinlich umgehen, in dem alle Einträge,
deren Nummernraum eine Teilmenge des Nummernraumes eines anderen Lands
darstellt, mit entsprechenden R:-Tags ausgestattet würden. Allerdings
entspricht diese logische Zuordnung nicht den realen (politischen)
Gegebenheiten.
Alternativ könnte man für die gemeinsamen Rufnummernräume
(+1, +269, +44, +7, u. a.) Pseudo top-level Einträge anlegen,
müßte dann aber z. B. die USA vollständig definieren und könnte
nicht mittels einer Art default-Zuordnung für +1, wie sie jetzt
verwendet wird, arbeiten.
Daher soll versucht werden, denn Quelltext entsprechend
abzuändern, um ohne Nebeneffekte und ohne Zuordnung mit R:-Tags
das Problem zu lösen.
Ansatz
------
main() von isdnrate liegt in der Datei isdnlog/tools/isdnrate.c.
hier wird opts() zum Auswerten der Optionen aufgerufen, -N
veranlasst das Setzen der globalen Variable explain auf 55.
opts() gibt den Index der ersten Nichtoption, hier der ersten
Nummer zurueck.
Es folgen die Funktionen init() und doit().
init() ruft unter anderen initDest() aus isdnlog/tools/dest.c auf.
doit() beginnt mit post_init():
| clearNum(&srcnum);
| if (fromarea) {
| Strncpy(srcnum.area, fromarea, TN_MAX_AREA_LEN);
| free(fromarea);
| fromarea = 0;
| }
| initNum(&srcnum);
|
| if (wanted_day)
| get_day(wanted_day);
srcnum ist global definiert:
| static TELNUM srcnum, destnum;
Der Typ TELNUM stammt aus isdnlog/tools/telnum.h:
| /* for number 1002 0043 1 2345 or 1002 01 2345 it gives */
| typedef struct {
| char vbn[TN_MAX_VBN_LEN]; /* "10" */
| char provider[TN_MAX_PROVIDER_LEN]; /* "UTA" */
| int nprovider; /* 2 */
| char scountry[TN_MAX_SCOUNTRY_LEN]; /* "Austria" */
| char country[TN_MAX_COUNTRY_LEN]; /* "+43" */
| char keys[TN_MAX_SCOUNTRY_LEN]; /* "VIA/AT" */
| char tld[3]; /* "AT" */
| int ncountry; /* 43 */
| char area[TN_MAX_AREA_LEN]; /* "1" */
| int narea; /* 1 */
| char sarea[TN_MAX_SAREA_LEN]; /* "Wien" */
| char msn[TN_MAX_MSN_LEN]; /* "2345" */
| } TELNUM;
clearNum() stammt aus isdnlog/tools/telnum.c und wird dort
wie folgt beschrieben
| * void clearNum(TELNUM *num)
| * --------------------------
| * call this if you have a number on stack or want to reuse it
| * normalizeNumber calls this for you
| *
| * void initNum(TELNUM *num)
| * inits a number with myarea, mycountry
| * you may set the area yourself prior to calling this
clearNum() kopiert defnum, dies sind Standardwerte abhängig von der Konfiguration
nach num. defnum wird von initTelNum() aus telnum.c erstellt, das von initRate()
aus rate.c aufgerufen, welches in isdnrate.c von init() aufgerufen wird.
initNum() belegt einige Defaultwerte, falls nicht vorhanden und ruft getDest()
auf mit +431, sofern im vergleich zu obigen TELNUM-Beispiel nichts anderes
angegeben ist.
getDest("+431", &srcnum) stammt aus isdnlog/tools/dest.c und ruft seinerseits
get_cache("+431", &srcnum) auf, offenbar eine Art Zwischenspeicher fuer Zugriffe
auf dest.cdb?
... zunächst weiter mit doit() aus isdnrate.c unter der Annahme, das
post_init nur srcnum sinnvoll vorbelegt, was hier nicht weiter von
Interesse sein dürfte. Möglicherweise ist aber das oben erwähnte
getDest() der gesuchte Ansatzpunkt.
In doit werden nun in einer Schleife alle weitere Parameter der Befehlszeile
abgearbeitet, hier der relevante Teil, da -N explain=55 zur Folge hatte.
| num = sub_sp(argv[i]);
| if (explain == 55) {
| if (n_providers) {
| destnum.nprovider = pnum2prefix_variant(providers[0], 0);
| Strncpy(destnum.provider, getProvider(destnum.nprovider), TN_MAX_PROVIDER_LEN);
| normalizeNumber(num, &destnum, TN_NO_PROVIDER);
| }
| else
| normalizeNumber(num, &destnum, TN_ALL);
| printf("%s => %s \n", num, formatNumber("%l - %p", &destnum));
| i++;
| continue;
| }
sub_sp ersetzt Unterstriche durch Leerzeichen, sofern num nicht vollständig aus
Grossbuchstaben, Unterstrichen und Ziffern besteht, was bei Codes der Bauart
AT oder _DEMD1 der Fall wäre.
n_providers ist ein globaler int, der anfänglich 0 ist und die Anzahl der in
providers gespeicherten und mittels -p Option gewählten Provider angibt.
Gibt es keine Option -p, bleibt nproviders 0. (?) Da im gewählten Fehlerfall
kein -p angegeben wurde, reduziert sich die Betrachtung auf die beiden Zeilen
| normalizeNumber(num, &destnum, TN_ALL);
| printf("%s => %s \n", num, formatNumber("%l - %p", &destnum));
num ist die Zielnummer aus der Befehlszeile, &destnum vom Typ TELNUM und
bislang uninitialisiert, TN_ALL ist gleich 15 (telnum.h). normalizeNumber
stammt aus telnum.c und hat die Aufgabe num in einzelne Bestandteile zu
zerlegen.
Rufen wir uns die kritisierte Ausgabe in Erinnerung:
| isdnrate -N +1670 +1671
| +1670 => +1670 - (MP) - DTAG T-ISDN
| +1671 => - (DE) - DTAG T-ISDN
formatNumber (ebenfalls aus telnum.c) ersetzt %p durch
den verwendeten Provider, wobei hier die rate.conf offenbar
nicht berücksichtigt wird. Für %l ist folgende Beispielausgabe
vermerkt: %l .. long +49 30 12356 - Berlin (DE)
%l ist ein Abkürzung für formatNumber("%1c %1a %1m - %1A (%t)", num)
wobei %c = .country wenn vorhanden und .ncountry>0
.country ist die Landesvorwahl als String mit + am Anfang,
.ncountry die Landesvorwahl (country code) als Zahl
%a = .area ist die inländische Vorwahl (area code) als String,
.narea ist das numerische Pendant.
%m = .msn ist die Anschlussnummer im jeweiligen (Orts-) Netz als String.
%A = .sarea ist die Bezeichnung der Vorwahl, z. B. Ortsname.
%t = .tld ist die top-level Destination der Rufnummer.
.tld ist nur 3 Zeichen lang, hier wäre zu klären, ob es bei
längeren top-level Bezeichnern zu mehr als optischen Problemen
kommt, Beispiel Inmarsat A = _INA_.
Angeben sind jeweils die Komponenten von TELNUM.
Die 1 nach dem Prozentzeich unterdrückt bei Nichtvorhandensein des
Elements 1 nachfolgendes Leerzeichen.
Nun weiter zu normalizeNumber(num, &destnum, TN_ALL).
TN_ALL ist ein flagwert aus telnum.h, hier alle:
| /* flags */
| #define TN_PROVIDER 1
| #define TN_COUNTRY 2
| #define TN_AREA 4
| #define TN_MSN 8
| #define TN_ALL 15
| #define TN_NO_PROVIDER 14
| #define TN_NOCLEAR 0x80
Zunächst clearNum(&destnum) was für konfiguruierte Standardwerte sorgt:
| if ((flag & TN_NOCLEAR) == 0)
| clearNum(num);
Dann erfolgt die Verarbeitung einer eventuellen VBN, z. B. 01033:
| if (flag & TN_PROVIDER) {
| if (!split_vbn(&p, num)) {
| num->nprovider = pnum2prefix(preselect,0);
| }
| Strncpy(num->provider, getProvider(num->nprovider), TN_MAX_PROVIDER_LEN);
| }
Der Reihe nach, zunächst split_vbn:
static int split_vbn(char **p, TELNUM * num)
| {
| int l;
|
| if ((l = provider2prefix(*p, &num->nprovider))) {
| Strncpy(num->provider, *p, l + 1);
| *p += l;
| return l;
| }
| return 0;
| }
Sinn und Zweck ist es offenbar, zu erkennen, ob eine VBN am
Anfang von num steht, split_vbn gibt die Länge der VBN zurück.
Ist eine VBN vorhanden, steht die Providernummer (alle P:-Tags
aus der rate-CC.dat durchnumeriert) dann in num.nprovider,
andernfalls wird der Standardprovider (PRESELECTED in isdn.conf)
mit dem Subprovider 0 eingetragen, die rate.conf wird also nicht
ausgewertet, dies erklärt die Angabe von T-ISDN an Stelle von
T-ISDN xxl im isdnrate-Beispiel. Die weitere Funktionialität
in provider2prefix, u. a. das Beobachten der X:-Tags aus der
rate-CC.dat wird bis auf weiteres nicht betrachtet.
In normalizeNumber() geht es wie folgt weiter:
| if (flag & TN_COUNTRY) {
| /* subst '00' => '+' */
| if (p[0] == '0' && p[1] == '0')
| *++p = '+';
| if (getSpecial(p)) { /* sondernummer */
| goto is_sonder;
| }
| if (!isdigit(*p)) {
| res = getDest(p, num);
| /* isdnrate is coming with +4319430 but this may be a
| sondernummer */
| if (atoi(mycountry + 1) == num->ncountry && (*num->area || *num->msn)) {
|
TN_COUNTRY ist durch TN_ALL gesetzt, p zeigt auf den Beginn einer Kopie der
zu untersuchenden Nummer num. Eine Nummer 0012345 wird zu +12345, an dieser
Stelle ist die internationale Vorwahl hart kodiert, es gibt (noch) Länder,
die eine anderen Zugang zum internationalen Telefonnetz verwenden.
getSpecial (rate.c) prüft, ob eine (nationale) Sondernummer vorliegt. Die
Sonderrufnummern werden durch N:-Tags in der rate-CC.dat definiert ist für
nur national erreichbare Rufnummern verwendet. Dies soll nicht der Fall sein.
Liegt eine internationale Rufnummer, d. h. begann die Nummer auf der
Befehlszeile mit + oder 00 wird getDest() aufgerufen. Dies trifft auch
auf nationale Rufnummer zu, die mitsamt Landesvorwahl angegeben wurde.
num kann an dieser Stelle auch ein Name sein.
Im weiteren wird hier geprüft (letzte Zeile des obigen Ausschnitts),
ob der eben genannte Fall, Rufnummer im eigenen Land vorliegt, und falls
ja, ob es eine Sonderrufnummer ist. Ist letzteres nicht der Fall, endet
normalizeNumber mit dem Rückgabewert von getDest.
Liegt keine internationale Nummer vor, wird ebenfalls auf Sonderrufnummern
geprüft. Ist dies negativ und beginnt die Rufnummer mit einer 0 (ebenfalls
hard kodiert nationale Vorwahl, AREAPREFIX aus isdn.conf wird nicht verwendet)
wird die Rufnummer ins internationale Format gebracht und getDest wie oben
aufgerufen. Liegt andernfalls eine Rufnummer ohne 0 am Anfang vor, wird diese
nach num.msn kopiert; num.area, num.naera num.sarea wurden zuvor bereits mit
den Werten des eigenen Ortsnetzes belegt.
Im weiteren zu untersuchen ist also, was getDest mit einer internationalen
Rufnummer 'number' und einer bis auf .vbn (?), .provider, .nprovider
undefinierten TELNUM-Struktur 'num' anfängt.
Unser Beispiel ist weiterhin:
| isdnrate -N +1670 +1671
| +1670 => +1670 - (MP) - DTAG T-ISDN
| +1671 => - (DE) - DTAG T-ISDN
In der dest.cdb finden sich nach cdbdump dazu folgende Einträge:
| +2,35:MP->Marianen (SaipanNord-);+1670,+1671^@
| +5,4:+1670->:MP^@
| +5,4:+1671->:MP^@
Links vom Doppelpunkt stehen die Längen von Schlüssel und Wert,
Rechts davon Schlüssel->Wert. ^@ ist das NUL-Zeichen.
Eingangs finden wir den Typ datum, definiert in isdnlog/tools/cdb/i4l_cdb.h:
| typedef struct datum_t {
| unsigned char *dptr;
| size_t dsize;
| } datum;
Anschließend begegnet uns erneut get_cache, womit ein lokaler Zwischenspeicher
für CACHE_SIZE Nummern realisiert wird. Ist hier das Ergebnis eines getDest()-
Aufrufs in Form einer TELNUM-Variable bereits abgelegt, wird diese ab der
Komponente scountry einfach nach 'num' kopiert. Die Details dieses cleveren
Mechanismus sollten nicht von Belang sein, da isdnrate -N +1671 ebenfalls
fehl schlägt. Gehen wir also im folgenden davon aus, das number noch
nicht angefragt wurde.
Weiter geht es in getDest():
| len = strlen(number);
| if (len==2 && isalpha(*number) && isupper(*number))
| Strncpy(tld,number,3);
|
| if (isdigit(*number)) {
| warning("getDest called with local number '%s'", number);
| add_cache(number, num);
| return UNKNOWN;
| }
Ist number zwei Zeichen land und das erste ein Großbuchstabe, wird offenbar ein
Countrycode angenommen und nach num.tld kopiert. Bei unserem Beispiel trifft
dies nicht zu.
Beginnt Nummer mit einer Ziffer liegt ein Fehler vor, da internationale Rufnummern
hier zumindest bei unserer Vorgeschichte mit einem + beginnen.
Es folgen Initialisierungen:
| countrylen = arealen = prefixlen = 0;
| num->ncountry = 0;
| num->narea = 0;
| *num->area = '\0';
| *num->sarea = '\0';
| *num->scountry = '\0';
| *num->country = '\0';
| *num->msn = '\0';
| *num->keys = '\0';
| if (len > 1 && !isdigit(number[1]) && !isKey(number))
| city = strdup(number);
Besteht number aus mindestens zwei Zeichen und ist das zweite Zeichen keine Ziffer
(number damit keine int. Nummer sondern ein Name) und kein Code der Bauart
/[A-Z_]?[A-Z_0-9]*/ (Perl-Regexp), wie z. B. AT oder _DEMD1, wird number nach city
kopiert.
Nun die (erste(n)) Abfragen der dest.cdb:
| again:
| key.dptr = number;
| key.dsize = len;
| value = FETCH(db, key);
| again2:
| if (value.dptr != 0) {
| /* we have a value:
| * it could be
| * :RKEY ... pointer to a KEY
| * :city ... pointer to a city
| * name;code ... top level entry i.e country
| * name;codes[;:KEY] ... region
| * [#len];code;:KEY ... city
| */
| [...]
| }/* if value */
| else if (first && len && *number == '+') { /* try shorter nums */
| number[--len] = '\0';
| goto again; /* I like it */
| }
Es unter number nachgesehen, das Ergebnis der Länge value.dsize steht unter
value.dptr. Wird nichts gefunden, wird bei einer Nummer (+123..) am Ende
Ziffer um Ziffer entfernt, bis ein Fund auftritt oder die Nummer komplett
gelöscht wurde. Die Anwendung ist offensichtlich, es geht darum, für eine
beliebige Nummer die genauest mögliche Destination zu bekommen, gemessen
über die Nummernlänge
In unserem Beispiel sollte für beide Nummern der Wert ":MP" bestimmt werden,
gemäß Kommentar ein RKEY.
Schauen wir uns den Anfang der obige Auslassung [...] genauer an:
| while (value.dptr && *value.dptr == ':') {
| /* check for city, i.e. lowercase chars */
| if (!isKey(value.dptr + 1)) {
| city = strdup(value.dptr + 1);
| }
| else {
| append(num->keys, value.dptr + 1);
| Strncpy(tld,value.dptr+1,3);
| }
| key.dptr = value.dptr + 1;
| key.dsize = value.dsize - 2; /* w/o : and \x0 */
| nvalue = FETCH(db, key);
| if (*dbv == 'G')
| free(value.dptr);
| value = nvalue;
| }
|
Ein Ergebnis, das mit : beginnt ist entweder ein Code oder eine
Stadt. Ersterer (seine ersten 2 Zeichen) werden nach num.tld
kopiert. Strncpy terminiert im Gegensatz zu strncpy in jedem
Fall den Zielstring. Der Code beginnt ferner die hierarchiche
Liste der Codes in num->keys. Haben wir es mit einer Stadt
zu tun, landet ihr Name in city und würde dort die ursprüngliche
Anfrage überschreiben, wenn denn eine Abfrage mit einer Stadt
wiederum eine Stadt liefern würde, was hier nicht der Fall ist.
Danach wird ein reverse lookup gemacht, in unserem Fall
wird nach 'MP' gesucht und dafür als nvalue
'Marianen (SaipanNord-);+1670,+1671' gefunden.
dbv ist in isdnlog/tools/zone/common.h definiert und bezeichnet die
verwendete Datenbank: CDB/GBDM/.. . Somit dienen die Abfragen *dbv == 'G'
wohl nur der sorgsamen Speicherverwaltung.
Schließlich wird das erste Ergebnis verworfen und durch das zweite ersetzt.
number ist weiterhin +1671,
value.dptr zeigt auf 'Marianen (SaipanNord-);+1670,+1671'
Sollte der neue Wert wiederum mit : beginnen, würde das obige Procedere
wiederholt. Ein Beispiel hierfür ist nicht bekannt:
+49170 liefert :_DEMD1,
es folgt num.keys = _DEMD1,
_DEMD1 liefert Deutschland Mobilfunk D1;+491511,+49160,+49170,+49171,+49175;:_DEMF
Zumindest zu dieser Phase wird die while-Schleife nur einmal genutzt. Ein Code müßte
direkt den nächsten Code liefern.
Betrachten wir noch einen Durchlauf der mit einem Namen (Stadt) als
number beginnt:
"Grünau, Almtal" liefert ;+437616;:AT
dies löst keinen reverse-lookup aus.
Eine Flughafenstadt:
+4969 führt zu :_FRA,
_FRA zu ;Frankfurt;+4969;:DE
('Frankfurt' würde zu :_FRA führen.)
Zusammenfassung hieraus: value sollte nun die Form [city];nummer[,nummer][;:code]
haben. Ist city nicht vorhanden, ist die gleichnamige Variable aber belegt.
Es geht weiter:
| /* do we have something valid */
| if (value.dptr == 0 && first) {
| strcpy(num->scountry, unknown);
| strcpy(num->sarea, unknown);
| Strncpy(num->msn, number, TN_MAX_MSN_LEN);
| free(number);
| if (city)
| free(city);
| return 0;
| }
Ist beim ersten Durchlauf (first unterhalb dieses Abschnitts
unabänderlich false) nichts gefunden worden, wird die gesamte
number num.msn zugeschlagen und getDest() beendet.
Es geht weiter:
| first = false;
| s = value.dptr;
| p = strsep(&s, ";");
| /* name or #len or empty */
| name = 0;
| if (p && *p) {
| if (*p == '#')
| prefixlen = atoi(p + 1);
| else
| name = strdup(p);
| }
Ein evtl. vorhandener Name gelangt nach name, bspwl. "Marianen (SaipanNord-)".
Bei #num wurde die Laengenangabe nach prefixlen gelangen, das ansonsten 0 bleibt.
Den #-Fall gibt es hier genau einmal:
Shared Cost 0180-1->#3;+491801;:DE
Ursprung ist isdnlog/tools/zone/de/code,
die restlichen 0180-Einträge sind offenbar falsch kodiert:
Shared Cost 0180-4 3->;+491804;:DE
Konkret stehen vor der abschließenden Prefixlänge Leerzeichen statt
Tabulatoren. Andere Baustelle (TODO).
s Zeigt auf den Beginn der Nummernliste, bsplw. +1670,+1671.
weiter gehts in getDest() aus der Datei dest.c:
| p = strsep(&s, ";");
| /* codes or empty */
| if (p && *p) {
| q = strtok(p, ","); /* we could have multiple codes */
| if(*number!='+') {
| if (arealen == 0) { /* first one must be city */
| arealen = strlen(q);
| Strncpy(num->area, q, TN_MAX_AREA_LEN);
| }
| }
| else {
| if (arealen == 0) { /* we take the orig number */
| arealen = strlen(number);
| Strncpy(num->area, number, TN_MAX_AREA_LEN);
| }
| }
| if (strstr(num->area, q)) /* only if new number has same prefix */
| countrylen = strlen(q); /* last one must be country */
| }
p zeigt auf die Nummernliste. q auf den Eintrag davon.
Ist die angefragte number ein Name, wird die erste Nummer nach num.area kopiert und
arealen entsprechend gesetzt. Andernfalls (arealen beim ersten Erreichen zwingend
0) wird die angefragte number als num.area eingesetzt und arealen gesetzt.
Im Beispiel ist num.aera somit (zunächst) +1670 und +1671, arealen wird 5.
Kommt der die erste Nummer in der angefragten vor wird countrylen auf die erste
Länge gesetzt.
Bei +1670 ist dies der Fall: countrylen = 5,
bei +1671 nicht: countrylen = 0.
Weiter gehts, die Ursache könnte naheliegen, daher erstmal das Anfangsbeispiel
betrachten:
| p = strsep(&s, ";");
| /* :KEY or empty */
| /* we should be at toplevel i.e country */
| if (!p) {
So, hinter dem 2. ; steht nichts, kein höhere/allgemeinerer Eintrag vorhanden.
Daher num fertigmachen:
| append(num->scountry, name);
name ist in beiden Fällen Marianen ..., passender _s_tring für country.
| if (countrylen && (arealen || prefixlen)) {
das trifft nur für den ersten Code zu, die +1670, nicht für +1671.
| append(num->sarea, city);
city wäre Name für Stadt oder auch Ortsnetz, haben wir hier nicht.
num.sarea bleibt leer.
| Strncpy(num->country, num->area, countrylen+1);
| num->ncountry = atoi(num->country+1);
num.area ist +1670: num.country wird +1670\0\0
| strcpy(num->tld,tld);
num.tld wird MP, ansonsten wurde num.tld bislang in getDest() nicht angefasst.
num ist physisch destnum in doit() aus isdnrate.c und wurde an normalizeNumber()
übergeben, das den hier untersuchten getDest() Aufruf veranlasste, vorher aber
mittels Clearnum u. a. .tld für die eigene Rufnummer setzt (über defnum und _init()
in telnum.c). Dies erklärt das (DE) in der Ausgabe für +1671.
| p = num->area + countrylen;
p zeigt auf \0
| arealen -= countrylen;
arealen = 5 - 5 = 0
| if(prefixlen)
| arealen=prefixlen;
haben wir hier nicht, nur bei #len vor ersten ;
| Strncpy(num->area, p, 1 + arealen);
num.area wird geleert, richtig, da Angabe komplett country.
| num->narea = atoi(num->area);
num.narea = 0
| if (*onumber == '+' && strlen(onumber) > arealen + countrylen)
| Strncpy(num->msn, onumber + arealen + countrylen, TN_MAX_MSN_LEN);
Was nicht in der dest.cdb gefunden wurde, ist die lokale Nummer.
area werden in dest.cdb Nummernbestandteile mit Ausnahme des letzten Fundes,
der country darstellt.
| add_cache(onumber, num);
| }
| }
Abschließend cache-Verwaltung.
bei +1671 fehlen die ganzen obigen Zuweisungen!
| else if (p && *p == ':') {
| /* do we have a code */
| append(num->sarea, name);
| append(num->keys, p + 1);
| Strncpy(tld,p+1,3);
| key.dptr = p + 1;
| key.dsize = strlen(p + 1);
| nvalue = FETCH(db, key);
| value = nvalue;
| goto again2;
| }
Obiger Mechanismus durchläuft Abfrage erneut, wenn nach dem zweiten ; :CODE angegeben war,
um einen möglichst allgemeinen Code zu finden.
| free(number);
| if (city)
| free(city);
| return 0;
| } /* if value */
Wurde einmal etwas in der dest.cdb gefunden (mit ggf. verkürzter Nummer, das dadurch
entfallene sollte in num.msn landen) endet getDest hier und führt im zweiten Testfall
(+1671) zu dn unvollständigen Daten in num und damit der unvollständigen Ausgabe.
Fazit der Fehlersuche
---------------------
Eine Nummer wird zunächst soweit verkürzt, bis sie in der dest.cdb auftaucht.
Nach dem erst Fund wird ihr Code oder Cityname bestimmt, der ggf. zu übergeordneten
Codes führt. Dieser Pfad wird bis zu einem Code verfolgt, zu dem kein übergeordneter
mehr angegeben ist. Während im allgemeinen mehrere Nummer zum selben Code führen können,
und für einen Code mehrere Nummern(anfänge) angegeben sind, wird für den letzten Code
erwartet, dass er nur über eine Nummer verfügt, die Landesvorwahl. Dies ist im
gewählten Beispiel nicht der Fall.
Korrekturansatz
---------------
(Teilweise spekulativ). Der letzte Code wird am Fehlen eines übergeordneten
erkannt. countrylen>0 ist dann erforderlich, damit die Struktur num richtig
belegt wird. Warum sollte daher bei gescheiterter Prüfung strstr(number, code),
wobei code der erste ist, nicht der nächste Code versucht werden?
Gewissermaßen könnte dies zum Beispiel die folgende Notation in der
country-de.dat erklären, wahrscheinlicher liegt hier aber einfach ein
unentdeckter Widerspruch infolge einer automatischen Datenübernahme vor:
| N:Kasachstan
| E:Kazakhstan
| C:+7336, +7330, +7329, +7328, +7327, +7326, +7325, +7324, +7323, +7322, +7321, +7318, +7317, +7316, +7315, +7314, +7313, +7312, +7311, +7310, +73
| T:KZ
(Man beachte die +73 am Ende).
Eine derartige Erweiterung deckt möglicherweise bislang unerkannte Probleme im
Umfeld country-de.dat / dest.cdb auf oder aber schafft neue.
Historische Analyse
-------------------
Für die Datei isdnlog/tools/dest.c und hierin die Funktion getDest():
aktuell ist Version 1.8, zuletzt geändert 2000-08-01 durch Andreas Kool
oder Leopold Tötsch (CVS Benutzer, Name im Changelog).
getDest() wurde in Version 1.6 in Bezug auf die Behandlung prefixlen
(Hinweis auf 'dutch virtual area codes').
Version 1.4 machte tld zu einem char-Feld der Länge 4 und brachte
vermutlich die Erkennung von Codes als zu bearbeitende Nummer in
getDest().
Version 1.2 ließ eine Hilfsvariable für abschließende Bestimmung
von num.ncountry entfallen.
Die auslösende Stelle (bzw. die als solches angesehene) ist somit
von Anfang an enthalten.
Doppelte Nummern bei Ländercodes in der country-de.dat finden sich
ab der ersten CVS Version 1.1 von 1999-06-27.
R: und T: Tags erscheinen zuerst in Version 1.15 von 1999-09-26.
1. Versuch
----------
$ cvs diff -u dest.c
Index: dest.c
===================================================================
RCS file: /i4ldev/isdn4k-utils/isdnlog/tools/dest.c,v
retrieving revision 1.8
diff -u -r1.8 dest.c
--- dest.c 2000/08/01 20:31:31 1.8
+++ dest.c 2002/08/25 02:00:30
@@ -338,6 +338,12 @@
}
if (strstr(num->area, q)) /* only if new number has same prefix */
countrylen = strlen(q); /* last one must be country */
+ else /* test other (country(?)) codes */
+ while ( (q = strtok(NULL, ",")) )
+ if (strstr(num->area, q)) {
+ countrylen = strlen(q);
+ break;
+ }
}
p = strsep(&s, ";");
kleiner Erfolg:
| $ ./bin/isdnrate -N +1670 +1671
| +1670 => +1670 - (MP) - DTAG T-ISDN
| +1671 => +1671 - (MP) - DTAG T-ISDN
etwas größerer Erfolg: geänderte Programme überleben
einen (halben) Telefonsonntag, bis die Frage nach der
Performance auftaucht, da jetzt unter Umständen gegen
zahlreiche Nummern mit strstr() geprüft wird, siehe
etwa _DEMF:
|_DEMF->Deutschland Mobilfunk;+491610,+491611,+491612,+491613,+491614,+491615,
| +491616,+491617,+491619,+491618,+491511,+49160,+49170,+49171,+49175,+491520,
| +49162,+49172,+49173,+49174,+49163,+49177,+49178,+49176,+49179,+491505,
| +491566;:DE^
2. Versuch
----------
$ cvs diff -u dest.c
Index: dest.c
===================================================================
RCS file: /i4ldev/isdn4k-utils/isdnlog/tools/dest.c,v
retrieving revision 1.8
diff -u -r1.8 dest.c
--- dest.c 2000/08/01 20:31:31 1.8
+++ dest.c 2002/08/25 12:34:24
@@ -219,7 +219,7 @@
size_t len;
datum key, value, nvalue;
static char unknown[] = "Unknown";
- char *p, *q, *city = 0, *s, *name;
+ char *p, *q, *r = 0, *city = 0, *s, *name;
int arealen, countrylen, prefixlen;
char *number = strdup(onumber);
char dummy[100]; /* V2.7.2.3 kills stack */
@@ -338,6 +338,8 @@
}
if (strstr(num->area, q)) /* only if new number has same prefix */
countrylen = strlen(q); /* last one must be country */
+ else
+ r = strtok(NULL, ";"); /* save remaining number codes if any */
}
p = strsep(&s, ";");
@@ -349,6 +351,14 @@
if (!p) {
append(num->scountry, name);
+ if (!countrylen) /* countrylen missing */
+ while (r) { /* test remaining number codes */
+ q = strsep(&r, ",");
+ if (strstr(num->area, q)) {
+ countrylen = strlen(q);
+ break;
+ }
+ }
if (countrylen && (arealen || prefixlen)) {
append(num->sarea, city);
Strncpy(num->country, num->area, countrylen+1);
So sollte sich der Aufwand deutlich reduzieren, anstelle über
strtok() dürfte r sich ebenfalls mittels Pointerarithmetik bestimmen
lassen.
Bislang funktioniert es.