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From: Torsten Hentschel <Torsten.Hentschel@DInet.de> Subject: Re: ISDN - POOL
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To: isdn4linux@hub-wue.franken.de
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Date: Sun, 10 Nov 1996 14:15:22 +0100 (MET) Sender: owner-isdn4linux@hub-wue.franken.de Reply-To: isdn4linux@hub-wue.franken.de
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Hallo Georg!
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> nachdem ich I4L nun seit 8 Monaten erfolgreich und voellig _ohne_ Probleme
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> betreibe (Hut ab vor den Entwicklern), ist noch eine einzige Geschichte,
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> die ich gerne geloest haette.
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Jau, ueber die Arbeit der I4L-Entwickler auch meinen Dank. Das Zeug ist wunderbar.
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> Ich betreibe I4L Router, die verschiedene Subnetze verbinden. Dies sind aber
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> alles feste routen, ich benutze _kein_ pppd oder ipppd. ISDN Device mit isdnctrl
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> definieren und mit ifconfig / route einrichten - fertig. Die Gegenstellen
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> waehlen sich auf eine feste Nummer rein, diese muss dann natuerlich frei sein.
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> Dies laeuft alles ganz hervorragend, jetzt aber die Frage:
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> Ich benutze einen "eigenen" NTBA nur fuer I4L, waere es moeglich, das dieser als
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> Pool fungiert ?
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> Ich meine, ich definiere 10 IP Verbindungen und gebe jeder (secure on) eine
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> Eingehende Nummer. Die Gegenstellen bekommen alle 3 Rufnummern und waehlen diese
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> der Reihe nach durch.
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Genau sowas haben wir hier an zwei Standorten realisiert.
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Gerne beschreibe ich Dir Moeglichkeiten und Probleme.
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Auch wir haben das hier ohne ipppd gemacht, weil der leider noch so ein paar Tuecken hat.
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Wenn ich recht verstehe hast Du momentan folgende Konstellation (habe neben S0 jeweils eine Beispiel-Telephonnummer geschrieben, drunter und drueber stehen beispielhafte Namen fuer die ISDN-Devices).
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"draussen" "pool"
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Router A 8989 S0 <------ISDN--\ raw0 \
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+---> SO 3434 |
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Router B 7676 S0 <------ISDN--/ raw1 | ein Master-Router
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Router C 6565 S0 <------ISDN--\ raw2 | ein Master-Router
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+---> SO 6565 |
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Router D 2332 S0 <------ISDN--/ raw3 | ein Master-Router
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Router E 6344 S0 <------ISDN--\ raw4 | ein Master-Router
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+---> SO 3454 |
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Router F 1023 SO <------ISDN--/ raw5 /
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Die Router draussen waehlen sich also auf Deinem zentralen Router ein. Bisher hast Du dafuer die ISDN-Nummern bei den Routern draussen so verteilt, dass kein Konflikt durch "Besetzt" entstehen kann.
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Bei den Beispiel-Routern sei vereinbart, dass sie alle Ihr ISDN-Device mit "raw0" benannt haben. Auch werde ich annehmen, dass alle in derselben Orstnetzkennzahl liegen.
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Nun habe ich Dich so verstanden, dass Du auf Deinem Master-Router die Kosten fuer die einzelnen Basis-Anschluesse senken willst, indem Du auf jedem Basisanschluss mehr als zwei Rechner einwaehlen laesst.
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Am liebsten auf allen drei beispielhaften Anschluessen mit 6 Kanaelen gleich 10 externe Router auf einmal. Bei 10 Routern ist noch recht selten, dass alle 6 Kanaele des Master-Routers gleichzeitig besetzt sind, wenn man eine "gemaessigte" Benutzung voraussetzt.
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> Am einfachsten waere dies zu realisieren, wenn die Slave Devices einen Anruf
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> annehmen, auch wenn der Master _NICHT_ aktiv ist. Die Master Rufnummer waere in
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> diesem Fall durch einen Anruf auf eben dieser Nummer von einer anderen
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> Gegenstelle blockiert.
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Nee, mit slave-Devices solltes Du das nicht probieren. Dafuer sind die nicht gedacht.
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> Oder ich kann einem Device mehrere MSN zuweisen, oder ich kann es so aufsetzen,
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> das es _immer_ rangeht, bzw wenn secure = true ist.
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Ja, genau das ist mein Vorschlag.
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Konkret haette ich dafuer den folgenden Vorschlag:
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a) Bei allen externen Routern muessen alle Nummern der
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SO-Anschluesse des Master-Routers eingetragen werden.
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Jedesmal, wenn Du zentral einen S0-Anschluss aufnimmst,
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bedeutet das auf den externen Routern ein wenig arbeit.
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Also bei jedem Router draussen:
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vorwahl="2932" # ohne Null!
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for number in 3434 6565 3454
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do
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isdnctrl addphone raw0 in ${vorwahl}${number}
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isdnctrl addphone raw0 out ${number}
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done
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b) Bei den ISDN-Netzinterfacen raw0 bis raw5 kannst Du nur eine
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MSN angeben. Auf jedem Euro-ISDN-Basisanschluss liegen
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aber mehrere MSNs und die sind auch noch alle verschieden.
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Bei 1TR6 war das anders und deshalb funktionierte das damals
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mit der Realisierung einer Einwaehlreihenfolge ganz problemlos.
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Die EAZs von 1TR6-Anschluessen waren naemlich alle einziffrig
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und wenn alle externen Router dieselben Durchwahlnummern verwendet
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haben (mit derselben angehaengten EAZ), dann hat automatisch
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jedes Netzinterface auf allen SO-Anschluessen reagiert.
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Aus diesem Grunde scheint eine sehr nette und durchdachte
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Sache von Fritz Elfert in das ISDN-Basissystem von Linux
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eingefuegt worden zu sein: Das EAZ-MSN-Mapping.
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Fuer die Treiber der einzelnen S0-Anschluesse auf dem
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zentralen Router hast Du ja mit dem insmod Namen vergeben.
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Ich nehme mal an, die Namen sind wie folgt vergeben:
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MSN Treibername
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3434 bri0
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6565 bri1
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3454 bri2
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BRI kommt von basic rate interface und ist die englische
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Bezeichnung fuer den Steckanschluss eines ISDN-Graetes.
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F<>r die Treiber setzt Du nun die folgenden Befehle ab:
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isdnctrl mapping bri0 "-,3434,3435,3436"
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isdnctrl mapping bri1 "-,6565,6566,6567"
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isdnctrl mapping bri2 "-,3454,3455,3456"
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Das bedeutet nun, dass ein auf der Nummer 3434 ankommender
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Ruf nun bei den Netzinterfaces und den ttyI-Interfaces
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die MSN 1 liefert und nicht mehr die MSN 3434. Ebenso
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klingelt ein Ruf auf 6565 nicht mehr auf MSN 656, sondern
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auf MSN 1 und der Ruf auf 3454 auch.
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Nun stell auf allen Netzinterfaces Deines zentralen Routers
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diese "virtuelle" MSN ein:
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isdnctrl eaz raw0 1
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isdnctrl eaz raw1 1
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isdnctrl eaz raw2 1
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isdnctrl eaz raw3 1
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isdnctrl eaz raw4 1
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isdnctrl eaz raw5 1
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Bei dem "isdnctrl mapping" entscheidet die Position der "echten"
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MSN ueber die EAZ die sie liefert. Die Position "0" ist durch
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ein Minuszeichen unbelegt gelassen, da dies der "global call" ist.
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Bitte benutz den global call vorerst nicht, solange Du ihn nicht
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genauer kennst (alle nicht identifizierten Rufe auf unbekannter
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EAZ landen auf dem "global call" mit der Nummer "0"; der klingelte
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bei 1TR6 dann bei allen am selben Bus angeschlossenen Geraeten).
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Nun siehst Du auch, dass ich beim Mapping noch mehr Nummern mit
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angegeben habe. Hier in Deutschland werden EURO-ISDN-Anschluesse
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meist mit 3 MSNs ausgeliefert. Diese drei MSNs kannst Du natuerlich
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auf verschiedene EAZs mappen. Dadurch ergibt sich folgender Spiel-
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raum: Draussen kannst Du router stehen haben, die verschiedene
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Protokolle haben und diese anhand der angerufenen Nummer unterscheiden
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(z.B. konfigurierst Du alle Netzinterfaces fuer rawip auf EAZ=1,
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alle fuer syncppp auf EAZ=2 und alle fuer X.75 auf EAZ=3).
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Hoffentlich ist es das, was Du gesucht hast.
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Jedenfalls war ich von diesen Moeglichkeiten von I4L wahnsinnig begeistert. Cisco kann sowas (Multi-Protkoll auf einem dialer rotary group) nicht ansatzweise. ;-)
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Gruesse,
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Torsten
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