FTP on demand
Das kennt man: wenn man von einem etwas weiter entfernten Server (womöglich aus Übersee) eine große Binärdatei holen will, wird die maximale Übertragungsrate nicht mehr richtig ausgenutzt - besonders bei ISDN passiert das schnell. Nun hat man sich keinen ISDN-Anschluß legen lassen, um dem Fernmeldeanbieter das Geld in den Rachen zu werfen, und außerdem benutzen wir das beste Betriebssystem der Welt :-) Und zumindestens Leute, die einen Uni-Zugang haben, und dort ein paar Unix-Befehle loswerden können, können hier tricksen.
provider:# nohup ftp -i ftp.leo.org & provider:# exit connection closed by foreign host. root:# _Das ganze dauert nicht mehr als ein paar Sekunden, eine Telefoneinheit wurde der guten Sache geopfert.
Allerdings muß man etwas Vorarbeit leisten, denn ftp ist ein interaktives Programm, welches zur Arbeit eine ganze Menge Informationen benötigt (zum Bleistift, was es denn holen soll). Die Interaktivität kann man ihm abgewöhnen, dafür ist die Option "-i" da. Die Informationen muß man trotzdem übergeben, und das kann man, indem man eine Datei .netrc beim Provider hinterlegt, in dem alles das drinsteht, was ftp tun soll. (Gibt man als Option "-n" an, wird diese Datei nicht beachtet!)
So könnte die Datei .netrc aussehen, wenn man sich beispielsweise den Kernel 2.0.7 (immerhin mehr als 5 Megabyte!) vom Server bei LEO.ORG holen will:
provider:~/.netrc machine ftp.leo.org login anonymous password <eigene@email.adresse> macdef init lcd /usr/src cd /pub/comp/os/linux/Linus/v2.0 bin get linux-2.0.7.tar.gz close quitSo kann man sich für jeden Server einen Eintrag machen. Diese Datei muß vor dem nohup ftp im Heimatverzeichnis beim Provider abgelegt werden. Eine Stunde später kann man sich den Kernel mit Höchstgeschwindigkeit beim Provider abholen. Schön, gell?
... Aber daran arbeite ich noch - laßt Euch überraschen!